Der Resilienzfaktor Vitalität ist einer von vier "Energiespendern" der Bambusstrategie, die uns dabei unterstützen, uns immer wieder auf die Sonnenseite auszurichten - gleich den immergrünen Blättern des Bambus, die sich im Sturm zwar heftig bewegen, aber nicht fallen.
Menschen, die einen starken Resilienzfaktor Vitalität haben,
Kurz: Sie haben Einstellungen und Fähigkeiten - ihre immergrünen „Blätter“, mit denen sie sich immer nach der Sonne wenden.
Das Einzige, was du brauchst um, diese Fähigkeiten auch zu bekommen, ist etwas Geduld und die Bereitschaft, sich in deinem Inneren etwas gründlicher umzusehen.
Die drei Dimensionen der Vitalität
Wir unterscheiden:
- 1Körperliche Vitalität: Bewegung, Ernährung, das Gehäuse warten
- 2Mentale Vitalität: Das Gehirn neu konstruieren, geistige Flexibilität, andere Wege gehen
- 3Spirituelle Vitalität: eine stärkende Philosophie, ein positives Lebensgefühl, Balance und Schwung
Die Resilienzforschung hat festgestellt, dass sich resiliente Menschen unter anderem dadurch auszeichnen, dass sie Probleme aktiv angehen, sich unter Druck gut anpassen können, unter Stress die gleiche Leistung bringen können wie ohne Stress - und sich nach Misserfolgen schnell erholen.
Es braucht schon ein gerüttelt Maß an Elan, Lebendigkeit und Neugier, damit wir hellwach mit allen Sinnen genügend Begeisterung aufbringen, um nicht zu resignieren und den Kopf nicht in den Sand zu stecken.
Für all das müssen wir körperlich und geistig vital sein. Vitalität ist eine der Voraussetzungen für Belastungsresistenz und Widerstandsfähigkeit.
Nur mit körperlicher und geistiger Vitalität schaffen wir es, unbeschadet mit Stress und Zeitdruck umzugehen und den stärksten Entkräftern Angst und Kontrollverlust – dem Gefühl, ständig fremdgesteuert leben zu müssen – etwas entgegenzusetzen.
„Wer täglich schuftet wie ein Pferd, eifrig ist wie eine Biene, abends müde ist wie ein Hund, der sollte mal zum Tierarzt gehen – es könnte sein, dass er ein Kamel ist.“
Andreas Ackermann
Statt pausenlos zu schuften, ist es ratsam, deine körperliche, mentale und spirituelle Vitalität - also die Beweglichkeit und Gesundheit deines Körpers, die Flexibilität deines Geistes und den Schwung aus einer stärkenden Philosophie für ein positives Lebensgefühl - immer wieder aufzufrischen und zu verbessern.
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Körperliche Vitalität
Keine Sorge: Ich werde dich hier nur sehr begrenzt mit den klassischen Sportempfehlungen behelligen – ich selbst gehöre nicht zu den Bewegungsfetischisten, die sich nur dann richtig wohl fühlen, wenn sie mindestens einmal am Tag ordentlich geschwitzt haben:-).
Zur körperlichen Vitalität gehört noch einiges mehr: Um dein körperliches Wohlergehen aufrechtzuerhalten, zu steigern oder wiederherzustellen, braucht es
Typisch für uns Menschen ist es, dass dies alles immer dann schnell auf der Strecke bleibt, wenn die Zeit knapp wird, weil Druck und Stress überhandnehmen.
Je stressiger es wird, umso weniger nehmen wir uns die Zeit, uns zu bewegen, regelmäßig und gesund zu essen, genügend zu trinken oder regelmäßig Gesundheits-Checks zur Vorsorge durchzuführen.
Solange unser Körper leidlich funktioniert, beachten wir ihn nicht – andere Dinge stehen im Vordergrund mit den bekannten Folgen.
Lasse dein „Gehäuse“ warten!
Dabei sollte es genau umgekehrt sein: Je anstrengender es gerade in deinem Job (oder in deinem Leben) läuft, desto penibler solltest du dein „Gehäuse“ regelmäßig warten, pflegen und in seine Intaktheit investieren.
Denn: Deine körperliche Vitalität stellt dir im Bedarfsfall genau das Extraquäntchen Kraft zur Verfügung, das du brauchst, um noch eine weitere Umdrehung wagen zu können.
Tue regelmäßig etwas für dich! Damit du fit bist, wenn es darauf ankommt.
Hier ein kleiner Reminder für die Notwendigkeiten, die du wahrscheinlich kennst, aber im Stress immer wieder einmal vergisst:
Belastungen beeinflussen den Körper, die Emotionen und das Denken.
Noch vor dem mentalen Bereich nimmt vor allem der Körper eine zentrale Rolle ein: Gerade er hat unter Druck besonders zu leiden und braucht besondere Aufmerksamkeit, um erfolgreich durch Krisen zu kommen.
Wenn sich unser Körper schlecht fühlt, geht es uns auch nicht gut. Bevor wir mentale Kraft aufbauen, müssen wir daher mit unserem Körper im Reinen sein.
Wenn du körperliche Stressreaktionen in den Griff bekommst, bekommst du damit auch den Stress an sich in den Griff: Alles, was du in Stresszeiten an Positivem für deinen Körper tust, kommt auch deinem Denken und Fühlen zugute.
Für den Körper ist Stress gleich Gefahr
Warum ist Stress im ganzen Körper zu spüren? Es ist seine Reaktion auf Gefahr.
Jedes Mal, wenn wir uns gestresst fühlen, uns aufregen oder Angst vor einer Überlastung bekommen, blinkt im Körper eine Warnlampe mit der Neonschrift „Achtung Gefahr“ auf.
Er stellt uns daraufhin eine extra Portion Kraft und Energie zur Verfügung, damit wir dieser Gefahr standhalten können. Diese Energie zweigt er an einer anderen Stelle ab. Deshalb hat er dann beispielsweise nicht mehr ausreichend Energie für unsere Verdauung, Sexualität oder unser Immunsystem zur Verfügung.
Denn für unseren Körper steht jetzt erst einmal im Vordergrund, uns mit der nötigen Kraft für einen Kampf oder eine Flucht zu versorgen. Dazu schüttet er unter anderem dass Stresshormon Cortisol aus.
So weit ist das ein völlig gesunder und grundsätzlich sinnvoller Prozess. Problematisch wird es aber dann, wenn die zur Verfügung gestellte Energie nicht wieder abgebaut wird und sich das Cortisol quasi staut.
Das passiert recht schnell: Wenn eine Stresssituation länger anhält, bekommst du immer mehr Energie zur Verfügung gestellt, die nicht weiß wohin – vor allem wenn du wie die meisten von uns deine Arbeit vorwiegend im Sitzen erledigst.
So wird die Zusatzenergie nicht verwendet und der Überschuss macht bald Probleme.
Wenn die zur Verfügung gestellte Energie auf Dauer nicht durch körperliche Betätigung abgebaut wird, schädigt uns das erheblich:
Verlasse den Teufelskreis
Schon moderates Herz-Kreislauftraining bringt uns aus diesem Teufelskreis:
Es baut einerseits langfristig mehr Stressresistenz auf und ist andererseits die beste Sofortmaßnahme, um Stress im Akutfall sofort abzubauen.
Doch wenn die unerledigten Aufgaben überhandnehmen und die Zeit knapp wird, lassen die meisten als Erstes ihren Sport und ihre Abende im Fitness-Studio weg.
Dir ist jetzt sicher wieder einmal aufgefallen, dass dies unklug ist.
Damit gibst du außerdem dein wichtigstes Zeitsparinstrument auf. Denn schon 30 Minuten Radfahren, Laufen oder Gymnastik füllt deinen Krafttank so gut auf, dass du mühelos Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden und damit deinen Tag erfüllt genießen kannst.
In einer einfachen Formel ausgedrückt kannst du dir Folgendes merken:
Im gleichen Maße, wie dein Herz pumpt und klopft, beruhigen sich deine Nerven und dein Kopf wird klar!
Also packe es an – auch du kannst eine Sportart finden, die dir sogar noch Spaß macht.Fange heute noch an, so lange verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren, bis du das Richtige für dich gefunden hast.
Du wirst sehr schnell mit einem besseren Nervenkostüm belohnt. Versprochen!
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Mentale Vitalität
Körper und Geist lassen sich nicht voneinander trennen.
Das für den Körper Gesagte – wenn es deinem Gehäuse nicht gut geht, wirst du dich auch sonst nicht gut fühlen – gilt auch umgekehrt:
Wenn du dich gut fühlst, fühlt sich auch dein Körper gut.
Denn wenn es uns gut geht, sind wir besser mit uns in Kontakt und versorgen auch unseren Körper besser.
Wir müssen uns also auch um unser geistiges, psychisches und persönliches Wohlbefinden kümmern, um uns vor Belastungen zu schützen.
Dies ist möglich durch die bewusste Steuerung des Geistes bzw. die Lenkung der Aufmerksamkeit auf das, was uns Kraft gibt.
Mit anderen Worten:
Man kann mental den Verlauf der Dinge bewusst beeinflussen und daraus positive Energie schöpfen.
Wir alle haben ein mächtiges Kraftwerk im Kopf – das gilt es zu nutzen!
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Gedanken hinterlassen Spuren
Jeder Gedanke verändert die Struktur des Gehirns.
Was wir als unser innerstes Wesen empfinden, ist biochemisch gesehen nichts anderes als ein ständiges Wachsen und Abbauen der Kontakte zwischen den Nervenzellen und damit ein Überschwemmen des Körpers mit Botenstoffen oder eben auch nicht.
Jeder Gedanke, den wir haben, aktiviert Signalketten in unserem Gehirn, die körperliche Auswirkungen haben:
Alle Nervenverbindungen, die durch entsprechende Gedanken angeregt werden, bilden sich dadurch stärker aus. Diejenigen Verbindungen, die lange ungenutzt bleiben, werden schwächer.
So bauen sich in unserem Kopf ständig neue Verbindungen auf und andere vergehen.
Das ist ganz ähnlich wie beim Skifahren:
Um eine neue Spur im noch jungfräulichen Schnee anzulegen, braucht es eine Änderung im gewohnten Bewegungsmuster.
Auch im Gehirn werden „Loipen“ angelegt, die immer „tiefer“ werden und sich immer stärker verfestigen, je öfter jemand eine bestimmte Erfahrung macht, etwas denkt, fühlt und so weiter.
Jeder neue Reiz veranlasst das Gehirn, nach ähnlichen, bereits abgespeicherten Mustern des Erlebens zu suchen und diese wieder aufzurufen.
Unbewusst wiederholen wir Menschen in unserer Kindheit entstandene und im späteren Leben immer wieder verfestigte Erlebens- und Verhaltensmuster. Die dabei aktivierten neuronalen Muster verstärken sich durch jede dieser Wiederholungen.
Deshalb fällt es uns auch so schwer, neue Gewohnheiten auszubilden.Denn natürlich ist es deutlich leichter, in der gespurten Loipe zu fahren.
Wenn aber jemand von sich sagt: „So bin ich, ich kann nicht anders“, bedeutet das aus Sicht der Hirnforschung nur, dass er seine Art zu fühlen und zu handeln durch den ständigen Wideraufruf der früher einmal entstandenen alten Muster stabilisiert.
Jedes Mal, wenn wir etwas tun, was wir schon immer getan haben, wird die Loipe tiefer und damit die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir bei der nächsten Gelegenheit wieder die gleiche leicht begehbare Loipe verwenden.
Und das alles, ohne dass uns das bewusst wäre.
Konstruiere dein Gehirn neu
Die Hirnforschung zeigt uns aber, dass wir uns zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens auch neu konstruieren können, indem wir irgendeines dieser altgewohnten Bewegungs-, Gefühls- oder Handlungsmuster verlassen und beginnen, anders zu sehen, zu fühlen oder zu handeln als bisher.
Und schon bei einer kleinen Veränderung aus irgendeinem Bereich deiner Muster verändern sich alle anderen Bereiche praktischerweise gleich mit.
Das heißt: Am Ende dieses Textes wird dein Gehirn nicht mehr das gleiche sein wie zuvor!
Denn du wirst über Dinge nachdenken, über die du zuvor noch nicht nachgedacht hast.
Und es heißt auch:
Stell`dir vor ...
Stell`dir vor, du gehst mit diesem Wissen in die nächste Konfliktsituation mit einem nervenden Kollegen.
Stell`dir vor, du würdest dich dieses Mal nur auf die Veränderung des Aspekts konzentrieren, der dir am leichtesten fällt – also vielleicht verlässt du beim ersten Ton, der dich auf die Palme bringt, das Spielfeld mit dem freundlichen Hinweis, du müsstest zur Toilette, statt in ein Streitgespräch einzusteigen, von dem du aus der bisherigen Erfahrung schon weißt, dass es laut wird und dass du dich danach den Rest vom Tag elend fühlen wirst.
Vielleicht hast du das noch nie zuvor gemacht: das Spielfeld verlassen, bevor es zum Schlachtfeld wird.
Diese kleine Änderung wird auch eine Änderung in deinem Gefühl nach sich ziehen. Sich selbst gegenüber vielleicht in der Art „Hah, ich habe mich doch gut unter Kontrolle“ statt „Ich weiß von mir, dass ich sehr impulsiv bin“.
Auch dem anderen gegenüber, denn die Situation ist anders. Und du musst dich nicht den Rest des Tages elend fühlen.
Diese Minierfahrung löst etwas in deinem Hirn aus, falls die Erfahrung neu ist. Das nächste Mal ist es schon leichter, auf die neue Art zu reagieren. Und das übernächste Mal noch viel leichter – die neue Loipe ist gespurt.
Seitdem ich das weiß, habe ich viel mehr Lust, persönliche Entwicklungsprojekte anzupacken und dranzubleiben – ich empfinde es als sehr motivierend zu wissen, dass schon eine kleine Sache, die ich verändere, große Wirkung haben wird.
Einen Teil davon kriege ich quasi geschenkt! Unser Hirn ist genial!
Auf genau die gleiche Art und Weise musst du dich auch nicht länger unter Druck fühlen und von Stress überflutet werden. Fang` einfach an, kleine für dich typische Reaktionsmuster etwas zu variieren, und baue regelmäßig kleine Neuerungen in dein Leben ein.
Dinge, die du zuvor nicht getan hast, Bewegungen, die für dich ungewohnt sind, einen kleinen Ortswechsel, einmal kurz in einen anderen Raum wechseln.
Schon solche Miniaktionen machen einen Unterschied für dein Gehirn - und damit auch für dich.
3
Sprituelle Vitalität
Um unser Kraftzentrum zu stärken, ist es wichtig, regelmäßig Entspannung im Arbeitsalltag einzubauen, Pausen einzulegen und mehr Dinge in unser Leben zu bringen, die uns begeistern oder doch zumindest Freude bringen.
Ein positives Lebensgefühl ist eine unerschöpfliche Kraftquelle, die wir jederzeit anzapfen können und die sich schon mit kleinen Aktionen immer wieder auftanken lässt.
Schaffe ein positives Lebensgefühl
Suche dir etwas aus der folgenden Liste aus:
In meinem Blogbeitrag "Positive innere Haltung: Wie du sie mit einfachen Übungen schnell bekommst" habe ich dir mehr dazu aufgeschrieben, wie du dir ein positives Lebensgefühl erschaffst.
Höhen und Tiefen akzeptieren
In Belastungssituationen werden auch von resilienten Menschen Täler durchschritten. Das gehört dazu und ist Teil des Resilienzprozesses.
Auch die resilientesten Menschen kennen Phasen tiefer Niedergeschlagenheit, Verzweiflung, Mutlosigkeit und das Gefühl von Hilflosigkeit.
Auch Menschen mit Resilienz reagieren darauf mit dem Wunsch nach Entlastung, Ablenkung und Rückzug.
Gerade das macht Resilienz aus: die negative Seite der Medaille nicht ausklammern – das Unangenehme nicht ausblenden!
Wenn du auf einem Trampolin springst, wird es dir nicht gelingen, oben zu bleiben. Du musst nach unten kommen, um dann wieder nach oben katapultiert zu werden.
Alles im Leben ist ein Hin und Her, Vor und Zurück, Auf und Ab.
Oben findest du die Dinge, die dir angenehm sind: Genuss, Erfolg, Glück, Zufriedenheit, Reichtum, gute Laune. Unten ist dagegen in unserer Wahrnehmung alles, was unangenehm ist, was wir ablehnen oder uns ängstigt: Verdruss, Misserfolg, Unglück, Un- zufriedenheit, Armut, schlechte Laune.
Wo Licht ist, muss auch Schatten sein
Wie Licht und Schatten bilden aber diese Pole eine Einheit oder die beiden Seiten ein und derselben Medaille.
Das Wissen um Negatives, Unerfreuliches und Trauriges ist eine wichtige Voraussetzung, um die positiven und angenehmen Seiten des Lebens wahrzunehmen und zu schätzen.
Doch viele Menschen hoffen, nie die negative Seite des Lebens kennenzulernen. Sie sind nicht bereit, sich auch mit den Schattenseiten auseinanderzusetzen.
Sie möchten immer oben bleiben und nie mehr die Oberfläche des Trampolins berühren. Sie vermeiden alles, damit sie nicht „auf dem Boden der Tatsachen“ ankommen.
Sie bauen einen Stopper in ihr Leben ein, der den Abschwung verhindern soll.
Dabei vergessen sie, dass sie sich damit alle Kraft nehmen, die sie brauchen, um wirklich nach oben zu kommen.
Ein Mensch, der aus Angst vor negativen Erlebnissen und Erfahrungen das Trampolin seines Lebens stoppt, kann das Leben nicht mehr richtig genießen. Er ist vielleicht nie richtig traurig, aber auch nie wirklich glücklich.
Er erlebt vielleicht nie einen dramatischen Misserfolg, weil er jedes Risiko scheut, aber auch der Erfolg bleibt nur im Mittelmaß.
Dieser Mensch führt ein Leben ohne Kraft und Schwung.
Was uns in Schwung hält, sind Schwierigkeiten. Nur wer bereit ist, seine Erfahrungen im unteren Bereich zu machen, bekommt Kraft und Schwung für oben.
Das große Auf und Ab ist das volle Leben, das dich resilient macht.
Das kleine Auf und Ab entspricht einem Leben, dem du einen Stopper eingebaut hast, und bewegt sich sehr nah an einer Nulllinie.
Mit voller Power auf dem Trampolin des Lebens
Resiliente Menschen leben ein Leben mit Höhen und Tiefen, aber auch ein Leben voller Power, das sie stark macht für alles, was noch kommen mag.
Keine negative Erfahrung wird sie im Tal festhalten.
Sie haben so viel Schwung, dass er sie immer wieder nach oben trägt.
Ein Leben mit Höhen und Tiefen ist gefährlich. Doch die wirklichen Gefahren warten nur auf jene, die im Leben nicht agieren wollen. Denn bei einem energiearmen Leben stellt sich schnell das Gefühl von Leere und Sinnlosigkeit ein.
Das macht unglaublich müde und lustlos.
Hab` keine Angst vor den negativen Seiten des Lebens! Denn gerade dort kannst du Erfahrungen machen, die dir Kraft und Lebendigkeit geben.
Übung: Die zwei Seiten einer Medaille
Welche Seite der nachfolgenden Beispiele liegen dir mehr?
Auswertung
Betrachte die Gegensatzpaare, wie die zwei Seiten einer Medaille: Es gibt zwei Seiten, die zusammengehören, ja gar nicht ohne einander können.
Meist ist es aber so, dass wir eine Seite bevorzugen und besser beherrschen, weil wir uns öfter auf dieser Seite bewegen und dort gut eingeübt sind.
Versuche ab jetzt auch die andere Seite miteinzubeziehen, indem du dich in kleinen Schritten dort „hinstretchst“, wo du dich bisher noch weniger virtuos fühlst. Denn nur die Fähigkeit, beide Seiten leben zu können, lässt dich schwierige Situationen unbeschadet bewältigen.
Nur beide Seiten zusammen ergeben eine glänzende Medaille!
Beispiel: Rückzug <> Kontakt
Nur wer auch alleine für sich sein kann und die Zeit nutzt, um mit sich selbst ins Reine zu kommen, kann echte Nähe zu anderen aufbauen.
Für Leute, die wenig strukturiert leben, ist es wichtig, sich zum Ausgleich Strukturen zu geben. Wer dagegen sehr strukturiert lebt, sollte sich bewusst machen, dass manche Dinge Abstand und Ruhe benötigen, um sich zu entwickeln.
Zum Beispiel die Frage, in welche Richtung ich mein Leben eigentlich steuern möchte...
Übung: Den Geist durch Fragen lenken
Wenn du eine kleine Oase im Alltag brauchst, stelle dir doch einfach einmal eine der folgenden Fragen. Sie werden deinen Geist in eine positive, Kraft spendende Richtung lenken und dir genug Auftrieb geben, um die Dinge wieder frisch anzupacken:
Unangenehme Gefühle sind also irgendwie sogar gut für mich?
Ja, auf jeden Fall!
Resilienz bedeutet auch eine Form von Elastizität oder geistiger Stretchingfähigkeit: die Fähigkeit, die jeweils passende Position zwischen scheinbaren Gegensätzen zu finden und ein „Sowohl-als-auch“ statt „Entweder-oder“ zu leben.
Dazu gehört es, alle Emotionen, Handlungsimpulse und Bedürfnisse gleichermaßen anzunehmen und auch Schmerzen, Sorgen und Ängste nicht aus dem Leben zu verbannen.
Auch unangenehme Gefühle sollten nicht ständig verdrängt werden: Angst, Sorgen, Trauer oder Wut machen uns darauf aufmerk- sam, dass etwas nicht in Ordnung ist, und wirken häufig sogar als Motor für positive Veränderungen.
Werde dir darüber klar, dass du die Entscheidung für ein Leben mit Höhen und Tiefen oder für ein Leben mit gebremster Energie treffen kannst!
Vitalität braucht schwungvolle Ausschläge und die gesamte Bandbreite der Aufs und Abs auf dem Trampolin des Lebens.
Der hier beschriebene Resilienz Faktor stammt aus meinem Buch "Die Bambusstrategie". In diesem Buch findest du Tests zur Selbsteinschätzung, Checklisten, Übungen und pragmatische Tipps, um so stark und flexibel zu werden wie ein Bambus. Du wirst mit diesem Buch Mut, Energie und Selbstsicherheit entwickeln, um die herausfordernden Situationen in deinem Privat und Arbeitsleben mithilfe deines „Bamboo“ standfest zu meistern.