Starke Persönlichkeit: so wirst du innerlich stabil

Eine starke Persönlichkeit braucht Resilienz - insbesondere die 4 Resilienzfaktoren, die ich "Ich-Stärker" nenne.

Sie bilden ein stabiles Gerüst in deinem Inneren, das dich alle Krisen überstehen und seelische Verletzungen schneller heilen lässt.

Den Ich-Stärker "einem Leitstern folgen" stelle ich dir hier genauer vor - und du lernst, wie du damit deine Persönlichkeit stärkst. 

Einem Leitstern folgen – sich auf eine Vision ausrichten

„Wer keinen Sinn im Leben sieht,
 ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig.“
Albert Einstein

Ein entscheidender Schutzfaktor für Resilienz ist die Beharrlichkeit und Selbstvergessenheit, mit der ein Mensch sich einem Thema und seinen Zielen widmet.

Dazu braucht er eine Vision von dem, wie er sein Leben erschaffen will. Eine Vision, unsere Werte, Ziele und der Sinn, dem wir unserem Tun beimessen, sind unser persönlicher Leitstern.

Er weist uns die Richtung, ist die Antwort auf die Frage „Wo will ich eigentlich hin?“. Unsere Vision funktioniert wie ein Leuchtfeuer, an dem wir uns auch in dunklen Zeiten orientieren können, und führt uns vom Ist zum Soll.

Unsere Lebensenergie und Lebensfreude schöpfen wir aus der Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein.

Was nützt es dir denn, immer weiter auf der Leiter des Lebens nach oben zu klettern, wenn du am Ende feststellen musst, dass die Leiter an der verkehrten Wand steht?

Unser persönlicher Leitstern hilft uns, uns am eigenen Schopf aus dem Sumpf immer wieder auftauchender Schwierigkeiten zu ziehen, statt darauf zu warten, bis jemand kommt, der das für uns erledigt.

Das gelingt aber nur mit einem lohnenden Ziel, einer Vision vor Augen. 

Kraftvolles Unterbewusstsein

Bei einem Eisberg sehen wir nur den Teil über dem Wasser. Der viel größere und kraftvollere Teil ist den Blicken entzogen. Dieser unsichtbare Teil bestimmt aber die Richtung des Eisbergs. Bei uns Menschen entspricht dieser die Richtung bestimmende Teil unserem Unterbewusstsein. 

Eine Vision setzt sowohl unsere bewussten als auch unbewussten Kräfte frei. Mit einem Leitstern bekommen wir also ein mächtiges Instrument in die Hand, um unser Unterbewusstsein für uns arbeiten zu lassen. 

Um einem Leitstern folgen zu können, müssen wir einen haben. Wie entsteht der? Ein wichtiger Baustein unseres Leitsterns ist, dass wir eine Idee vom Sinn unseres Lebens haben.

Menschen empfinden ihr Leben dann als sinnvoll,   

  • wenn es von Wertvorstellungen und Idealen geprägt ist, 
  • wenn sie sich selbst Ziele setzen,
  • wenn sie ein Mindestmaß an Kontrolle über ihre Lebensbedingungen ausüben können oder zumindest das Gefühl von Kontrolle haben
  • und wenn sie sich selbst und ihrem Tun Bedeutung und Wert zuschreiben können. 

Auftrieb und Motivation statt innere Leere

Davon war Anton Lukas weit entfernt.

Der Mittel-Manager, zuständig für softwaregestützte Unternehmensprozesse eines werkzeugherstellenden Unternehmens im Baden-Würtembergischen, klagte über ein Gefühl der Leere.

Nach einer Phase, in der er sich in hohem Maße engagiert hatte, fiel es ihm zunehmend schwer, sich für seine Arbeit zu motivieren.

In der letzten Zeit war er häufig für die Firma gereist – zuletzt war er einige Wochen in New York und verzichtete über lange Wochen auf genügend Schlaf, um sich voll einer kniffligen Aufgabe zu widmen.

Er löste sie zur höchsten Zufriedenheit, seine amerikanischen Kollegen überschütteten ihn nur so mit Lob für seine Arbeit.

Als er zurückkam, hatte er eigentlich eine weitere Beförderung erhofft, aber im Unternehmen schien sich niemand für seine außerordentlichen Leistungen und für sein Engagement zu interessieren.

Er stürzte in ein tiefes Loch und fühlte sich krank.

Mit einem Gefühl wie ferngesteuert, desillusioniert und mit erheblichen Selbstzweifeln kam er zu mir ins Coaching.

Wir arbeiteten mit der Potenzial-Pyramide (die kannst du dir weiter unten für Null Euro herunterladen) und ihm wurde bewusst, dass er etwas brauchte, was ihm wieder Sinn und Auftrieb gab.

Er entschied sich, ein Ehrenamt zu übernehmen: Seit über einem Jahr besucht er einmal wöchentlich einen ehemals sehr engagierten Beamten, der nach einer großen Enttäuschung immer weiter abstieg
und schließlich obdachlos auf der Straße landete und jetzt, psychisch immer noch schwer angeschlagen und auf Betreuung angewiesen, in einer caritativen Einrichtung lebt.

Die beiden gehen essen, ins Kino, unterhalten sich. Der Ex-Beamte hat außer ihm niemanden, der ihn besucht, und freut sich immer sehr.

Etwa drei Monate nach dem Start seiner ehrenamtlichen Tätigkeit geht es Anton Lukas wieder gut: Er hat wieder Freude an seiner Arbeit und beginnt – nun wieder hochmotiviert – aus echtem Interesse eine Fortbildung.

Sein Engagement ist wieder erwacht.

Jetzt erwartet er keine Beförderung mehr, er tut es einfach, weil es Auftrieb gibt, sich selbst gesteckten Zielen passend zu den eigenen Werten zu widmen. 

Du möchtest deinen eigenen Leitstern?

Dann hol´ dir die "Potenzial-Pyramide".

Die Grundlage für mehr Selbstbewusstsein und eine starke Persönlichkeit sind Werte und Strategieklarheit. Die Arbeit mit der Potenzial-Pyramide verschafft sie dir.

Die Potenzial-Pyramide basiert auf dem von Robert Dilts geprägten NLP-Modell der sogenannten logischen Ebenen und macht die verschiedenen Ebenen, auf denen Veränderungen stattfinden können, sichtbar. 

Sie liefert dir relevante Informationen über den besten Hebel, an dem eine gewünschte Veränderung oder Weiterentwicklung ansetzen kann, und dient der Klärung, wo zum Beispiel ein Problem angesiedelt ist.

Zur Motivation kann ich dir nur sagen, dass bisher noch jeder Teilnehmer meiner Seminare oder Coachings mindestens einen AHA-Effekt erlebt und teilweise bahnbrechende Erkenntnisse gehabt hat, die dazu geführt haben, dass diffuse Unzufriedenheit endlich in echte Erfülltheit im Job (und im Leben) umgewandelt werden konnte:-)

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Wofür willst du stehen?

Was sind deine Werte? Wofür stehst du? Mit welchen Werten nehmen deine Mitarbeiter bzw. die Menschen in dir nachgeordneten Positionen dich wahr?

Von den meisten von uns werden fast nie einschneidende Wertentscheidungen verlangt.

Nur wenige von uns verzichten auf etwas, das ihnen wichtig ist, weil ihnen ein moralisch hochstehender Wert noch wichtiger ist. Kaum jemand muss sein Leben oder das Leben seiner Familie riskieren, um sich für Gerechtigkeit einzusetzen oder um einen anderen Menschen zu beschützen, dessen Leben bedroht ist.

Wir riskieren also wenig und gerade deshalb sollten wir uns fragen, wofür wir stehen möchten – das sind wir uns selbst, dem Leben - und unseren Mitarbeitern schuldig.

Du trägst deine Werte schon in dir: Es sind deine persönlichen Überzeugungen, die sich durch deine Lebenserfahrung entwickelt haben.

Es sind auch Grundsätze und Prinzipien, die dir, abhängig von der Umgebung, von der du geprägt wurdest, vermittelt worden sind.

Wahrscheinlich wird bei dir am Arbeitsplatz eher selten über Werte und den Sinn des Lebens gesprochen, das wäre zumindest ungewöhnlich. Und vielleicht hast du dir noch nie Gedanken darüber gemacht, welche Werte du eigentlich hast.

Damit wärst du beileibe nicht allein: Sehr viele Menschen sind sich ihrer Grundsätze und Überzeugungen nicht einmal ansatzweise bewusst – sie folgen Prinzipien, ohne es zu wissen.

Und häufig sind es nicht einmal ihre eigenen, sondern die ihrer Eltern oder der Gesellschaft. Aber ob wir im Einklang mit unseren Werten arbeiten können, entscheidet über den Grad unserer Widerstandskraft, unserer Zufriedenheit und unserer Entscheidungsfähigkeit. 

Sich im "Sandwich" positionieren

Gerade für Menschen in „Sandwichpositionen“, die Druck von allen Seiten spüren, ist es wichtig, sich ihrer Werte bewusst zu sein, denn gerade sie sind besonders gefährdet, sich an diesem Punkt totzulaufen. 

In einer Sandwichposition gehört es maßgeblich zu deiner Rolle, Ziele, Entscheidungen und Veränderungsprozesse zu vertreten, die du wahrscheinlich oft gegen deinen eigenen inneren Widerstand rechtfertigen und durchsetzen musst. Das kostet viel Kraft! 

Dieser Spagat zwischen den Positionen führt schnell zu einem schmerzhaften geistigen Muskelkater, verursacht durch den Versuch, es allen recht zu machen: sich selbst, dem Unternehmen, dem Chef und den Mitarbeitern. 

Jede dieser Positionen ist von teils sehr unterschiedlichen oder gar aufeinanderprallenden Wertvorstellungen geprägt – das macht deine Situation nicht leichter und kann lähmende Gewissenskonflikte hervorrufen. 

Wie du Klarheit in deine Werte bringst

Bleiben deine Werte für dich selbst im unbewussten Untergrund, führen sie dort ein Eigenleben, das dir leicht die Sicht auf deine Handlungsspielräume vernebelt.

Es gilt also, zu Gunsten deiner Resilienz Klarheit über die eigenen Werte zu gewinnen und Möglichkeiten zu finden, diese im Arbeitsalltag einbringen zu können. 

Frage dich:


  • Was ist dir WIRKLICH wichtig?
  • Welches sind diejenigen Werte, die deinem Leben Sinn und Struktur verleihen?
  • Wie lebst du diese praktisch?
  • Wie kannst du deine innersten Überzeugungen noch besser in deinem Reden und Handeln verwirklichen?
  • Welche deiner Werte lassen sich in deinem Unternehmen umsetzen und welche musst du der vorherrschenden Unternehmenskultur unterordnen?
  • Wie willst du damit umgehen, wenn du in einen Wertekonflikt gerätst?

Bitte überprüfe auch, was wirklich DEINE Werte sind! 
Beleuchte gerne etwas gründlicher, ob nicht vielleicht ein Wert in deinen persönlichen Wertekatalog gerutscht ist, der gar nicht auf deinen eigenen Erfahrungen gründet, sondern mehr oder weniger hinterfragt eher von deinen Eltern, deinem Partner oder deiner Partnerin oder sonst einer wichtigen Person in deinem Leben kommt.

Das passiert sehr leicht; in jedem Coachingprozess finden wir mindestens einen Wert dieser Art! 


Nur mit Klarheit in deinen Werten gelingt es dir, dich nach oben und unten so zu positionieren, dass „die oben“ dich respektieren und „die unten“ sich an dir orientieren. 


Ziele S.M.A.R.T 


Zur lockenden Herausforderung wird deine Vision, wenn sie zu deinen Werten passende Ziele beinhaltet, die gerade im rechten Maß erreichbar sind.

Wähle also Ziele, die einerseits nicht unerreichbar weit entfernt, aber andererseits auch nicht zu leicht zu erreichen sind. 


Du solltest die Ziele smart formulieren, damit dein Unterbewusstsein dich bei der Erreichung unterstützen kann!

Konkrete Ziele helfen dir dabei, die Übersicht zu behalten und deine Energie zu bündeln. Ziele zeigen deinem Inneren, wofür es sich lohnt, aktiv zu werden, so dass es dir dabei helfen kann.

Je klarer du deine Ziele für die konkrete Situation vor Augen hast, desto wirksamer sind deine Aktivitäten. 

S.M.A.R.T. bedeutet aufgeschlüsselt: 

S = Spezifisch: Klar, eindeutig und konkret.


M = Messbar: Eindeutig beurteilbar, ob und wie weit du dein Ziel erreicht hast.

A = 
Attraktiv und aktionsorientiert positiv formuliert: „Was soll sein und was kann ich tun“ statt „Was soll nicht mehr sein“. 

R = Realistisch: Von dir selbst erreichbar und zu beeinflussen.


T = Terminiert: Zeitlich und inhaltlich eindeutiger Endpunkt. Nicht zu knapp bemessen. 

Formuliere Ziele, keine Wünsche

Wenn man Menschen fragt, was sie für sich verändern möchten, sind folgende Antworten typisch: 

  • Ich möchte mich besser durchsetzen.
  • Ich möchte nicht mehr so schnell nachgeben.
  • Ich will weniger Angst davor haben, anderen die Meinung zu sagen.
  • Ich möchte bei Konflikten immer ruhig bleiben.
  • Ich will, dass mein Chef auf meine Wünsche eingeht.

Unsichtbare Fallstricke

Sind diese Wünsche nachvollziehbar? Mit Sicherheit! Nur: Es sind eben Wünsche, keine Ziele!

Denn in den Formulierungen stecken unsichtbare Fallstricke, mit denen du dich selbst sabotieren würdest.

Es fehlt an Klarheit und Messbarkeit; es sind Verneinungen enthalten, mit denen dein Unterbewusstsein nicht sinnvoll arbeiten kann, und der Zeithorizont ist unklar. 


Fallstrick 1: Schwammige Formulierungen und mangelnde Messbarkeit


Ausdrücke wie „besser“, „stärker“, „deutlicher“ etc. zeigen nur die grobe Richtung an, in die es gehen soll, und sorgen eher für Frust als Lust, weil du so noch nicht weißt, wie du zum Ziel kommen sollst.

Denn was bedeutet denn konkret „besser durchsetzen“?

Und woher weißt du, wann du bei deinem Ziel angekommen bist? Solange du keine Kriterien dafür formuliert hast, kannst du dich ewig abstrampeln.

Mein Tipp:

Formuliere dein Ziel so klar, eindeutig und konkret wie möglich. Du musst außerdem eindeutig beurteilen können, ob und wie weit du dein Ziel erreicht hast.

Frage dich, woran du merken würdest, dass du am Ziel bist -  oder auf dem besten Weg dazu. 

Fallstrick 2: Verneinungen


Denke in den nächsten Sekunden bitte auf keinen Fall an einen Elefanten! Hat’s geklappt? Bestimmt nicht, denn sobald du etwas NICHT denken willst, muss sich dein Gehirn gerade damit beschäftigen.

Und damit konzentriert sich dein Unterbewusstsein genau auf die problematischen Dinge, die du nicht mehr möchtest.

Das bringt dich nicht weiter. Das Ganze hat nichts mit Hokuspokus zu tun, es unterstützt nur dein Unterbewusstsein, an jeder Entscheidungsweggabelung die Richtung einzuschlagen, die dich deinen Zielen näher bringt. 

Entwickle das Gefühl von Kontrolle

Zum erfolgreichen Umgang mit belastenden Situationen und krisenhaftem Stress braucht es den Glauben an Erfolg – also Optimismus – und das Gefühl von Kontrolle.

Für den Aufbau von Resilienz leitet sich daraus ein entscheidender Punkt ab: Das Gefühl des Kontrollverlustes muss durch ein Gefühl der Kontrolle ersetzt werden.

Denn: Schon im Vorfeld einberechnete Widrigkeiten sind erträglicher als unkontrollierbare und plötzlich hereinbrechende.

Einem persönlichen Leitstern zu folgen, aktiviert diese Fähigkeiten, denn ich muss zum einen schon das Gefühl haben, dass ich als Mensch etwas in meinem Leben bewirken kann, dass nicht nur ein unkontrollierbares Schicksal die Macht über mein Leben hat.

Sonst würde es ja keinen Sinn machen, eigenen Werten Bedeutung zuzumessen, sich Ziele zu setzen und sich an einer Vision auszurichten.

Und zum anderen gebe ich mir mit meinem Leitstern Richtung und Halt im täglich auf mich einpras- selnden Wahnsinn einer Vielzahl von Handlungsoptionen und all der Entscheidungen, die ich jeweils zu treffen habe.

Während ich mir meine Vision, meine Werte und meine Ziele bewusst mache, bin ich in einem gedanklich gestaltenden Prozess, der automatisch auch Überlegungen zu möglichen Hindernissen beinhaltet.

Das Gefühl von Kontrolle ist das Gegenteil von Hilflosigkeit, die uns passiv und resigniert werden lässt. Mit dem Gefühl, Kontrolle über eine Situation zu haben, sind wir nicht länger in der Opferrolle – wir werden zum optimistischen Herr der Lage. Dabei kommt es nicht auf objektive Kontrolle an.

Das konnten Wissenschaftler rund um Seligman in einem spannenden Experiment wissenschaftlich absichern:

Studenten mussten in einer Prüfungssituation Aufgaben lösen. Die Studierenden in den Gruppen A und B sahen gleich beim Eintreten in den Saal eine Baustelle direkt nebenan. Beide Gruppen wurden während der Prüfung durch unangenehm lauten Baustellenlärm beträchtlich in ihrer Konzentration gestört.

In Gruppe A entschuldigte sich die Universitätsleitung zwar zu Beginn der Prüfung, machte aber gleichzeitig deutlich, dass sich da nichts dran ändern ließe, die Baustelle sei eben nun einmal laut.

Das war die Gruppe ohne Kontrollmöglichkeit.

Den Prüflingen in Gruppe B wurde in Aussicht gestellt, einen roten Stoppknopf an ihrem Pult nutzen zu können, wenn es gar zu arg werden würde. Bei Betätigung des Knopfes würden die Baustellenarbeiter das Signal bekommen, die Arbeiten zu unterbrechen.

Allerdings sollte der Knopf bitte nur im absoluten Notfall gedrückt werden, da es sonst für die Universität richtig teuer würde. Gruppe C, die Kontrollgruppe, konnte ihre Prüfung vollkommen ungestört ablegen.

Und stell dir vor: Die Ergebnisse der Gruppe mit dem Stoppknopf waren fast genauso gut wie die der ungestörten Kontrollgruppe!

Und das, obwohl der Knopf, der sowieso ohne echte Funktion war, von keinem einzigen Probanden in Gruppe B wirklich benutzt wurde! Das brauchten sie auch nicht, da das Gefühl von Kontrolle die ganze Zeit vorhanden war.

Der subjektive Glaube an die Möglichkeit, Einfluss nehmen zu können, hatte genügt.
Ob jemand eine Opferrolle einnimmt oder etwas zu verändern versucht, ist in hohem Maße von seiner Bewertung der Kontrollmöglichkeit abhängig.

Damit diese Bewertung positiv ausfällt, ist die Stärkung des subjektiven Kontrollgefühls ein zentrales Element für mehr Widerstandskraft. Um den Glauben an deine Möglichkeit der Einflussnahme zu stärken, unterstützt dich neben deinem Leitstern die regelmäßige Rückschau auf das, was du schon erreicht hast, am besten anhand der Ansicht deiner schriftlich fixierten Ziele. 

Übung: dein 80. Geburtstag

Diese Übung unterstützt dich dabei, dich deinen Werten zu nähern und deinen persönlichen Lebenssinn zu entdecken.

Stell dir bitte vor, du würdest jetzt schon deinen 80. Geburtstag erleben. Dir wohlgesonnene Menschen haben für dich ein Fest zu deinen Ehren organisiert und dazu viele Bekannte, Freunde, die Verwandt- schaft und einige Honoratioren eingeladen, die nun alle erschienen sind, um dich zu würdigen. Im Verlauf der Reden und in persönlichen Gesprächen wird viel über dich gesagt.

  • Was denkst du, würden die Gäste über dich sagen? Was würden sie in den Vordergrund stellen und besonders hervorheben?
  • Was würdest du über deinen Charakter, über deine Lebensrollen, deine Fähigkeiten und Leistungen hören?
  • Was würde darüber gesagt werden, welche wesentlichen Dinge du in deinem Leben bewirkt hast?
  • Was an dir würde gelobt und positiv beurteilt werden?

Du kannst zwar nicht wissen, was man tatsächlich über dich sagen wird, 
aber du kannst dir überlegen, was du an diesem Tag gerne hören 
würdest, worauf du stolz wärst und worauf du mit großer Zufrieden- heit zurückschauen würdest.

Vielleicht hilft dir auch folgende Vorstellung:

Mal angenommen, ein renommierter Buchverlag bittet dich um eine Rückschau auf dein Leben mit Schwerpunkt darauf, was aus deiner Sicht das Wichtigste im Leben ist, wofür du stehst und was du im Leben anderer Menschen bewirkt hast, was würdest du gerne schreiben wollen? 

Übung: Zielprogramm installieren

Vorweg: Was sich anhört wie die Bedienung eines Computers, ist eine bewährte Technik, die häufig von Hochleistungssportlern, Topmanagern oder Politikern verwendet wird, um anspruchsvollere Ziele, die vielleicht auch noch in weiterer Ferne liegen, besser zu erreichen.

Die Übung lohnt einen Versuch, wenn du schon länger auf ein Ziel hinarbeitest und deine Motivation zur Zielerreichung zu sinken beginnt.

So installierst du dir ein Zielprogramm 

1

Erinnere dich an eine Situation, in der dir etwas Ähnliches schon einmal gelungen ist wie das, was du jetzt vorhast

Vergegenwärtige dir die Situation möglichst plastisch: Was gab es dort zu sehen und zu hören? Was genau hast du getan? Wie hast du dich dabei gefühlt?

2

Installiere dir in dem Moment, in dem du gedanklich mitten in der Erfolgssituation bist, dein Zielprogramm

Gerade, wenn du dich besonders gut fühlst, drücke dir dazu an einer Stelle deines Körpers wie beispielsweise in der Grube zwischen Daumen und Zeigefinger circa 10 Sekunden mit dem Daumen der anderen Hand zu.


Diese Technik nennt man im Neurolinguistischen Programmieren „Ankern“.


Du kannst auch eine andere Stelle für deinen Anker benutzen, wichtig ist nur, dass es eine Stelle ist, die du nicht sowieso ständig berührst.

Also wähle nicht gerade die Innenseite der Handfläche, wo der Anker bei jedem Händeschütteln absichtslos aktiviert und damit abgeschwächt würde. 

3

Teste deinen Anker

Drücke dazu präzise auf die Stelle deines Körpers, an der du ihn installiert hast. 


Er funktioniert gut, wenn du bemerkst, dass du in ähnliche Hochstimmung kommst wie in der echten Situation, die du zu Beginn erinnert hast.


Falls das nicht gelingt, wendest du dich vielleicht besser an einen NLP-Trainer, (z.B. mich:-)) der dich dabei unterstützt, die Technik zu erlernen, damit du diese dann auch selbst anwenden kannst.


Das braucht nicht mehr als maximal zwei Treffen mit einem guten Vertreter seines Faches. 

4

Verstärke dein Programm, indem du vor deinem inneren Auge einen Film ablaufen lässt, wie dein Zielvorhaben erfolgreich gelingt

Stelle dir so konkret wie möglich und in allen Einzelheiten vor, wie du dein Ziel erreichst.


Dann nutze deinen Anker und versetze dich damit noch zusätzlich in das Hochgefühl von erfolgreichem Gelingen, das dir dein Anker beschert.

Wiederhole diesen Prozess dreimal direkt hintereinander in schnellerer Abfolge.


Wichtig für die erfolgreiche Zielerreichung ist die Kombination des mentalen Films mit den Erfolgsgefühlen durch den Anker. 

5

Aktiviere dein Zielprogramm 

Aktiviere dein Zielprogramm immer dann durch Drücken deines Ankers, wenn du einen Motivationsschub brauchst.

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Die Autorin


Katharina Maehrlein, Beraterin, Certified Scrum Master und Agile Culture Coach, ist Expertin für die Themen Resilienz, Achtsamkeit und Agilität, zu denen sie mehrere erfolgreiche Bücher geschrieben hat. Seit 1996 hat sie als Coach und Beraterin über 30.000 Führungskräfte aus Unternehmen vom Mittelstand bis zum Großkonzern dabei unterstützt, den täglichen Druck zu meistern und dabei ihre Mitarbeiter so zu führen, dass sie motiviert und leistungsfähig bleiben. Mit charmantem Pragmatismus sorgt sie dafür, dass Führungskräfte und Mitarbeiter ihre Leistungskraft mit Leib und Seele einsetzen und auch unter Druck top performen.